Von Published On: 24. Juli 2025Kategorien: Patienteninformation, Video

Vorsorge – Was Männer wirklich tun können

Ein Überblick von Prof. Dr. Martin Schostak

Guten Tag, mein Name ist Prof. Dr. Martin Schostak, ärztlicher Leiter der LOGICURO GmbH. Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das viele Männer beschäftigt – die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen.

Viele kommen mit dem Wunsch zur „Vorsorge“. Tatsächlich kann der Urologe aber keine Vorsorge im eigentlichen Sinne leisten – sondern nur Früherkennung. Vorsorge bedeutet, einer Krankheit aktiv vorzubeugen. Das gelingt nur durch den eigenen Lebensstil: gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum und ein normales Körpergewicht.

Was der Urologe hingegen leistet, ist die Früherkennung – also das Erkennen eines Tumors, bevor er ernsthafte Schäden anrichten kann. Besonders beim Prostatakrebs ist das relevant: Dieser Krebs wächst meist sehr langsam. Nicht jeder entdeckte Tumor stellt daher eine akute Gefahr dar.

Deshalb ist es auch nicht in jedem Lebensalter sinnvoll, eine Früherkennungsuntersuchung durchzuführen. Die medizinischen Leitlinien empfehlen diese Maßnahme etwa zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, abhängig von der individuellen Lebenserwartung und Risikosituation.

Wichtig zu wissen: Eine Früherkennungsuntersuchung besteht nicht nur aus einem PSA-Bluttest mit sofortigem Ergebnis. Häufig braucht es weitere Untersuchungen – insbesondere eine multiparametrische Magnetresonanztomographie (MRT). Die Kombination aus PSA-Wert und MRT erlaubt es oft, mit großer Sicherheit auszuschließen, dass ein relevanter Tumor vorliegt – und erspart so unnötige Maßnahmen.

In manchen Fällen ist dennoch eine Gewebeentnahme (Biopsie) erforderlich. Und wenn diese einen behandlungsbedürftigen Krebs zeigt, kann daraus eine gezielte Therapie folgen.

Die Botschaft lautet also: Gesunde Lebensführung ist echte Vorsorge. Die Urologie kann durch gezielte Früherkennung dazu beitragen, rechtzeitig und individuell zu handeln – aber nicht jeder Befund bedeutet automatisch Handlungsbedarf.

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Über den Autor: Prof. Dr. Martin Schostak

Prof. Dr. med. Martin Schostak ist als ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der LOGICURO-GmbH. Er ist Urologe mit umfassender Erfahrung im Bereich komplexer chirurgischer Eingriffe, fokaler Therapie sowie medikamentöser Tumortherapie. Als langjähriger Direktor der urologischen Klinik des Universitätsklinikums Magdeburg ist sein Anspruch, die Behandlungsmöglichkeiten immer auf den aktuellsten Stand der medizinischen Forschung abzustimmen.