Blasenkrebs verstehen – Früherkennung kann Leben retten
Guten Tag, mein Name ist Prof. Dr. Martin Schostak. Ich bin ärztlicher Leiter der LOGICURO GmbH. In diesem Video spreche ich über ein wichtiges Thema: Blasenkrebs.
Blasenkrebs ist eine der häufigeren Krebserkrankungen – und seine Hauptursache ist das Rauchen. Die Schadstoffe aus dem Tabakrauch gelangen über das Blut in den Urin und wirken dort auf die Schleimhaut der Harnblase ein. Mit der Zeit kann dies zu einer bösartigen Entartung führen.
Es gibt verschiedene Formen von Blasenkrebs. Die gute Nachricht: Manche Tumoren wachsen nur oberflächlich und sind weniger aggressiv. Solche Tumoren können mithilfe einer sogenannten Elektroschlinge durch die Harnröhre entfernt werden – ein Verfahren, das man als transurethrale Resektion bezeichnet.
Anders sieht es bei den muskelinvasiven Tumoren aus. Diese wachsen tief in die Blasenwand hinein und sind deutlich aggressiver. In solchen Fällen reicht die Schlingen-Resektion nicht mehr aus. Häufig ist dann eine radikale Zystektomie notwendig – also die vollständige Entfernung der Harnblase. Beim Mann wird in der Regel auch die Prostata, bei der Frau die vordere Vaginalwand mitentfernt.
Im Anschluss muss der Körper eine neue Möglichkeit erhalten, den Urin zu speichern oder abzuleiten. Hierfür gibt es verschiedene Methoden: etwa den Mainz-Pouch – ein Reservoir aus Dünn- und Dickdarm –, eine neue Blase aus Darmanteilen oder eine inkontinente Harnableitung, bei der der Urin über ein Stoma in einen Beutel auf der Bauchhaut geleitet wird.
Trotz der Schwere dieses Eingriffs ist die Heilungschance bei frühzeitiger und konsequenter Behandlung gut. Umso wichtiger ist deshalb die Früherkennung. Wird Blasenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt, kann häufig auf die große Operation verzichtet werden – und die Erkrankung lässt sich oft minimal-invasiv und schonend behandeln.
Über den Autor: Prof. Dr. Martin Schostak
Prof. Dr. med. Martin Schostak ist als ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der LOGICURO-GmbH. Er ist Urologe mit umfassender Erfahrung im Bereich komplexer chirurgischer Eingriffe, fokaler Therapie sowie medikamentöser Tumortherapie. Als langjähriger Direktor der urologischen Klinik des Universitätsklinikums Magdeburg ist sein Anspruch, die Behandlungsmöglichkeiten immer auf den aktuellsten Stand der medizinischen Forschung abzustimmen.
